Ernährungstherapie
Schwerpunkte in der Ernährungstherapie sind die Diagnostik und Therapie folgender Indikationen:
Mangelernährung
Knapp jede*r zweite betagte oder hochbetagte Patient*in ist von Mangelernährung betroffen. Dabei geht es nicht nur um Gewichtsverlust, sondern auch um spezifische Mangelzustände wie z.B. das Fehlen des Nährstoffs Eiweiß. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und reichen von sozialen Aspekten wie Einsamkeit und Trauer, Appetitlosigkeit bis hin zu akuten und fortschreitenden chronische Erkrankungen.
Auf Basis der Empfehlungen von Fachgesellschaften führen wir bei unseren Patient*innen beim Aufnahmegespräch ein Screening hinsichtlich drohender oder bestehender Mangelernährung durch. In Einzelgesprächen werden persönliche Risikofaktoren identifiziert. Um die Diagnose abzusichern und den Verlauf kontrollieren zu können, kommen moderne Messverfahren, wie z.B. die Bioelektrischen Impedanzanalyse, zum Einsatz.
Im Rahmen der Therapie geben wir Tipps zu geeigneten Lebensmitteln und zur Zubereitung einer gesunden Kost zuhause. Wenn es angebracht ist, empfehlen wir auch geeignete Zusatzpräparate.
Osteoporose
Unsere Knochen unterliegen als aktives Gewebe der ständigen Erneuerung und sind abhängig von unserer Nahrungsaufnahme. Kalzium, als wichtiger Bestandteil einer förderlichen Ernährung, kann über geeignete Mineralwässer, Gemüse, Nüsse und Milchprodukte aufgenommen werden. Damit das Kalzium genutzt werden kann, ist Vitamin D wichtig. Da im Alter die Vitamin D-Synthese der Haut sinkt, muss häufig eine medikamentöse Ergänzung erfolgen. Außerdem erhöhen verschiedene Erkrankungen bzw. Medikamente den Bedarf, so dass ist eine individuelle Kontrolle der Versorgungssituation ratsam ist.
Unsere Empfehlungen:
- Vermeiden Sie Untergewicht und Gewichtsverlust
- Körperliche Aktivität ist sinnvoll, da sie hilft, aufgenommene Nährstoffe in den Knochen einzubauen
- Stoffwechselstörungen, wie Diabetes mellitus, und Fettstoffwechselstörungen müssen gut eingestellt sein
Während früher spezielle „Diabetiker-Lebensmittel“ empfohlen wurden, weiß man heute, dass es vor allem auf eine abwechslungsreiche, ausgewogene Kost ankommt. Zusammen mit ausreichender körperlicher Aktivität stellt eine ausgewogene Kost die Grundlage jeder erfolgreichen Diabetestherapie dar. Die Ernährung soll ausreichend hochwertige Eiweißträger, wie z.B. Fisch, Fleisch und Milchprodukte enthalten. Öle, z.B. Raps- und Olivenöl, liefern Energie, ohne den Blutzuckerspiegel nach oben zu treiben, während Zucker soweit möglich eingeschränkt werden soll. Achten Sie vor allem auf „versteckten Zucker“ in Säften, Gebäck und Milchprodukten (z.B. Fruchtjoghurts). Gemüse, Salat und Rohkost unterstützen durch die enthaltenen Ballaststoffe neben einem stabilen Blutzuckerspiegel auch die geregelte Verdauung.
Krebserkrankungen
Eine häufige Folge von Krebserkrankungen sind Mangelernährung und der Abbau von Fett- und Muskelmasse, die sogenannte „Tumorkachexie“. Für die Betroffenen und ihre Angehörigen ist dies oftmals sehr belastend. Die Patient*innen möchten gern essen, können es aber nicht. Ihre Angehörigen wiederum fühlen sich hilflos, weil sie nicht helfen können.
Eine professionelle Unterstützung und Beratung ist auf jeden Fall wichtig. Auch im Hinblick auf die Prognose der Erkrankung. Eine nährstoffadaptierte Wunschkost hilft, zu Kräften zu kommen und weiteren Gewichtsverlust zu vermeiden.