Helmut H., Würzburg, August 2010
Nach einer schweren Blaseninfektion, die einen Krankenhausaufenthalt von ca. 10 Tagen notwendig machte, war meine gesamte Muskulatur im Bein- und Hüftbereich total geschwächt, so dass das Aufstehen und Gehen unmöglich waren.
Da ich seit 10 – 15 Jahren am sogenannten Post-Polio-Syndrom (Folge einer Kinderlähmung) leide, war mein Gesamtbefinden sehr verzweifelt, um nicht zu sagen depressiv.
Durch diesen Zustand war es mir nach der Entlassung aus der Klinik unmöglich nach Hause zu gehen. Daher bemühte ich mich, mit Erfolg, um einen Rehabilitationsplatz in der Geriatrischen Rehabiliationsklinik der AWO in Würzburg – ein Haus, das mir seit Jahren bekannt und vertraut ist. Zum Einen durch den zweimaligen Aufenthalt in der Tagesklinik und durch stets ambulante Anwendungen in der Therapie-Praxis. Zunächst war ich einige Tage zur Kurzzeitpflege, mit Hilfe der zuständigen Ärzte erhielt ich jedoch die Genehmigung für eine Reha-Maßnahme durch die Krankenkasse. Dadurch war es mir möglich ein reichhaltiges Programm, wie intensive Einzelkrankengymnastik, Gruppen-Krankengymnastik, Ergotraining, Massagen, Radfahren mit einem sogenannten Beintrainer usw. zu absolvieren. Meine Muskulatur wurde dadurch wieder kräftiger.
Zu Beginn der Reha waren 2 Pflegekräfte erforderlich, um mich aus dem Bett zu holen, den Toilettengang auf dem Toilettenstuhl sowie die Morgenwäsche/Dusche zu erledigen. Die Betreuung durch die Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten war ausnahmslos freundlich und fachlich lobenswert. Auch die gesamte Versorgung seitens Verwaltung, Küche sowie die Veranstaltungen zur seelischen Erbauung, wie Konzerte, Vorträge, Gottesdienste und Entspannungsübungen waren bestens.
Meine Stimmung und Zuversicht besserten sich sehr schnell. Zum Glück bekam ich noch 2 Wochen Verlängerung genehmigt, die gut genutzt wurden.
Nun bin ich seit 4 Wochen daheim. Mit Hilfe meiner Frau beim Ankleiden, Waschen, Aufstehen aus dem Rollstuhl bzw. Nachtstuhl ist es mir inzwischen möglich, mit 2 Unterarmgehstützen durch die Wohnung zu gehen. Zweimal in der Woche kommt ein Therapeut von der AWO. Zur Zeit übt er mit mir das Treppensteigen.
Vielleicht kann ich bald wieder selbstständig die Wohnung verlassen und evtl. auch Autofahren. Daher ein „großes Dankeschön“ an die AWO!